Kurz Station – an einem Ort
hält er an zusammenstehen
kurz Bekanntschaft und schon fort
Augen treffen sich und gehn

Einfach drin – im kleinen Kasten
Die Enge macht sich Zwänge in der Not
Man hat die Wahl auf bunten Tasten
Zum Aufwärts oder Abwärts aus dem Lot

Doch irgendwann kommt immer dann ein höchster Knopf – ganz oben auf
Ansicht, Übersicht am Ziel
Weiter geht’s – nimmt seinen Lauf

Ab und zu – ein auf und ab
geht der Fahrstuhl auf und zu
Hält mal hier mal dort
Etagenweise knapp
Wartezeit hat keine Ruh

 Angekommen – auf unterstem Niveau 
In einem anonymen Block
Türen schließen einfach so
Und öffnen auf dem falschen Stock

Stecken bleiben – ganz unten stehen
Keine Chance auf Reparatur
Ungeprüft wo andre Winden drehen
Behördlich ausrangiert geduldet nur

Doch irgendwann kommt immer dann ein…

Es knackt und brummt im Fahrstuhlschacht
Zahnräder greifen ineinander
Tasten leuchten – 1, 2, 3
ein Ton sagt – du kommst an da!

Alle Wege für die Andern –
Zeit ist knapp man meint man kann dann
Trotzdem alles – unterkriegen –
feste Mauern so besiegen.

Schau mal übern Horizont
Alles wollen – nichts gekonnt.

Am liebsten, am liebsten
will ich schwimmen gehen –
will baden den ganzen Tag
in den großen Seen

Am liebsten, am liebsten 
will ich bei Dir sein –
nie mehr, wirklich nie mehr
im Walde stehn allein

Am liebsten, am liebsten,
alles gleich verstehn –
immer, immer wieder
die richt´gen Schritte gehen.

Schuster bleib bei –
deinen Leisten –
Leiste Leistung doch was heisst denn –
Arbeit, Leben in Balance –
nur ein Leben – eine Chance.

Diese Frage – eine große – Eine Antwort – man sich stoße – dran und drüber nachgedacht – was man den am liebsten macht.

Fällst du in die Magengrube
Er dreht sich um – ohne ein Absperrung
In den Adern fließen Beton, um
Unverzögert auszuhärten –
mit schlechten Betonwerten

Menschenskinder – immer eine Baustelle
Mit allen Knochen nur Gerüste bau´n
Betonköpfe – und das sind dann die Schlau´n
Selbstverständlich – Kranführer –
ohne Gegengewicht

Fundamentalisten – mit Beinen im Beton
Eingegossen – zusammen mit den Bossen
Kein Schritt zur Seite tun
Fest auf Mutterboden steh´n
Auch wenn andre andres seh´n.

Ref: Menschenskinder….

Die ersten Schichten stehen schon
Schutzfolien zur Protektion
Tiefbohren führt auf Hartgranit
Manch Kratzer wird gefüllt mit Kit.

Ref: Menschenskinder….

Wir sitzen in einem Zug
Rückwärts nach vorn ist schon genug
Die Fensterbilder sind schnell
Die Farben bunter manchmal grell

Ist ein Gedanke fest verschweisst
Die Weichen liegen – doch es heisst
Dass wenn der Eindruck bald vergeht
wenn man den Blick nach vorne dreht.

Die Weichen – sind nicht aus Stahl
Man trifft sie oft – nicht nur einmal

Der Weg verläuft – wie Farben im Wind

Der Sitz am Boden installiert
Ist das System dann ganz kapiert
Voran – die Bilder, die vergehn
Von Mustern – die mal gesehen

Die Passagiere – angenehm
Die weichen Sitz sehr bequem
Man hat die Antwort schon parat
Wen einer nach dem Ziel hier fragt

Bridge:
Es gibt die Wahl zu finden
vom Leitsystem nicht kontrolliert
von einem Gleis zu binden
in den Gedanken etabliert

In Kurvenlage geht es schräg
Jede Minute ist konkret
Zu knapp – davor  – zum Sprung bereit
Das letzte Bißchen zeigt die Zeit

(c) T+M: T.Wiesel, 2004

Eine Idee – kommt klein und scheu daher
Flüstert dir ins Ohr und sagt: –
„Ist doch alles nicht so schwer!“
„Ich geh hier nicht mehr weg“ –
sagt da die Position
„Nimm doch einfach mich –
mich kennst du ja schon“

Von allen Seiten kommt –
ein gut gemeinter Rat
Du hörst dir alles an und denkst –
„Ich will hier an´ Start!“
Die kleine Idee ist immer noch in deinem Kopf
Wird größer, kugelrund –
und dann packst du Sie am Schopf.

Leb’ deine Idee – lebe sie – lebe tief in deinem Herzen – intensiv
Leb’ deine Idee – frag Dich nie – warum Sie – warum er – alles schwer- Bleib bei dir.
Bleib bei Dir; Bleib bei dir.

Eine Idee und schon ist sie fort
In einem Kopf an einem andren Ort
Ein Potenzial geht ungenutzt dahin
Man denkt schon mal – ist doch nicht schlimm

Idee, Idee, Idee,….

(c) T+M: T.Wiesel, 2012

Ein Leben wie ’ne Fluse
zunächst fluffig und dann haarig
Man kann das Glück kaum fassen
und dann fliegt es einfach gar nicht

Vielleicht sogar wie Späne
sie fallen, wenn gehobelt wird
und manchmal wird es holzig,
Wenn man schon den Boden spürt

Gib mir, nen Staubsauger
Mit nem Filter nur für Glück
Ich saug es auf in einem Beutel
Einfach praktisch, ganz perfekt

Versteckt im Sperrmüll
Findet man den großen Schatz
Und merkt dann aber schnell
Man hat dafür ja gar kein’ Platz

Der Kaffeesatz liest die Lage
wieder schwarz wie Nacht
Ein bisschen blond und süß dabei,
Bringt blinzeln bis man lacht

Den vollen Beutel auch erkennen
Müll nicht sammeln, sondern trennen
Dreck nicht schlucken, prusten, atmen
zusammen voll durchstarten

Auf die Welt gefallen
fällst du auf –
bis aufgefallen.
Doch findest du Gefallen –
zwischen vielen, zwischen allen.

Wer gehört zu dir –
hält deinen Weg gefasst ganz und fest.
Der dich auch beim Stolpern niemals einfach zu verlässt.

KLEIN, KLEIN, KLEIN – schaust in die Welt hinein.
Mit großen, runden Augen ohne Zweifel ungetrübt.
Mit überaus Vertrauen, dass du hier wirst geliebt.

Glück gehabt –
kein Stück versagt –
ganz richtig angekommen.
Du meldest dich –
wir melden uns –
wir haben dich vernommen.

Lass Dich schwimmen,
wie ein Fisch im unsichtbaren Becken.
Das immer größer wird für Dich,
die Weiten zu entdecken.

(c) T+M: T.Wiesel, 2012

Der Kommandant im Pool zu sein
Den Platz fest zu besetzen
Die Bademoden blühtenrein
Mit Wasser zu benetzen

Ein nicht konformes Untensil
Ein Schwimmring soll gar stützen
Bringt Unruh in das Plätscherspiel
mit Spritzern – sogar Pfützen

So spielt die Position im Pool
Die Wasserschlacht im kleinen Becken
Die Rolle – jugendlich und cool
Ausrutscher sind hier zu verstecken

POOLPOSITION –
das Wasser wird verdrängt
POOLPOSITION –
der Nachbar wird beengt
POOLPOSITION –
im seichten Wasser hocken
POOLPOSITION –
der Pool der ist jetzt trocken

Am Pool – da steh´n die Ball-Artisten
Und hoffen Bälle zu verteilen
Sie rudern endlos in den Wartelisten
Einmal im Pool nur zu verweilen

Ein fester Platz und ganz schnell aussortiert
Geht´s runter – Unterwasser – Lust anhalten
Der Sog nach unten und schon ausrangiert
Viel schneller als man denkt zurück im Kalten

Vorne sein – besser sein – nach Erfüllung streben
Immer laufend an den Start – die Überholspur leben
Startlöcher nutzen – und vernetzen – den besten Platz im Pool besetzen
zum richt´gen Zeitpunkt freundlich sein – am richt´gen Ort ein Stell-Dich-Ein.

(c) T+M: T.Wiesel, 2006

Das ist doch alles Sonnen klar –
Wer anders denkt ist sonderbar
die Schuld an alledem –
trägt faktisch das System
die Politik, die Politik
führt direkt zum Sozialabstieg.

Gefühlt läuft hier was richtig schief –
Man kennt doch schon den ganzen Mief
ich hab da ein Gespür, Gewächs wird zum Geschwür
verschlingt uns und wir brennen –
das muss man doch erkennen!

Wir wissen wie es geht
wo man hier richtig steht
wir ham das im Gefühl
und das – lügt – NIE!!!!

Statistik her, Statistik hin
Die Masse weiß doch ganz genau, was macht hier Sinn.
Du ganz allein bist viel zu klein –
dein Sein, dein Schein – alles ist gemein.

Die Mehrheit fühlt …und fühlt….
das Ziel…was für uns richtig ist….
merkt Ihr es schon…ja, genau, das ist es  …das ist unser Weg.

Wir wissen wie es geht
wo man hier richtig steht
wir ham das im Gefühl
und das – LÜGT

Zu viel Himmel –  
ein Bild fügt sich zusammen
Es ist so Blau, Blau, Blau – Mit Schäfchenwolken verziert.

Darunter ein Meer aus Farben –  
die Teile sind unzählig viele,
einfach zu viele, einfach zu viele –  ein paar hab ich schon sortiert .

Alles passt zusammen – in meinem Puzzle mit eigenem Rand

Ich kann es drehen und wenden –
wo oben ist und unten
Niemals verbunden, niemals verbunden – Mein Konzept ist nicht komplett

Es fehlen mir die Teile
für ein perfektes Hochglanzbild
Alle woll’n es seh’n, wollen es versteh’n – wie es wirklich ist

Doch ist das wirklich das was zählt,
hab ich mich vielleicht doch verwählt
In meiner Wahrheit wie es ist –
wie ich am besten nichts vermiss

du blickst nach vorne und wagst den Schritt – doch die Wand hält stand
du verletzt dir deinen Kopf beim Steine schlagen  – dran zu nagen – sie hinweg zu tragen.

du winkst dem gegenüber – schaust drüber – gefühlt bist du hinüber – doch weiter kommst du nicht
als dein Gewicht – dein kleines Gewicht zu stemmen – immer wieder anzurennen


unsichtbare Wände – in den Köpfen –
unserm Raum
begrenzt Gedankenstände – eine Meinung – unsern Traum
unsichtbare Wände – unsichtbare Wände

akzeptierst du diese Wand – diesen Raum – nein das tust du nicht!
die Nase blutet – ganz bewusst gehst du quer – suchst du andere Gefilde
und plötzlich im bilde – deine Wand löst sich auf – verschwimmt!
und die Idee gewinnt!
und die Idee gewinnt!

Es bröckelt und bricht
Rissen werden sichtbar
Spalten tun sich auf, werden größer
Und zeigen Durchsicht bis zum Vertrauen
Mauern überwinden und Brücken bauen.

Vor Dir liegt Dein Fluss
Watest nicht hindurch
Wartest noch worauf
Bist versteckt im Schilf

Warten – auf die richtige Strömung
Starten – ohne Untergehn

Dann legst du ab – wirst mitgerissen
In tiefe Wasser mit schwankendem Wissen
Wohin und wofür – was treibt dich hier an
Auf Wellen reiten – worauf kommt es an

Treiben lassen in Deinem Fluss

Du gerätst in einen Strudel
kannst im Auge nichts mehr seh’n
Du spürst das Salz auf deiner Zunge
wo vorher süße Wasser geh’n.

Eiskalt – ein Wirbel zieht dich zu Boden
Kein Halt – suchst du den Ausgang dafür

Dann spuckst du aus – schwimmst dich hinaus –
holst dir die Luft – und atmest tief ein!
Du kommst zurück – und schüttelst all diese Tropfen vom Gesicht –
und kannst Dich wieder.

Treiben lassen in Deinem Fluss

(c) T+M: T.Wiesel, 2013

Zäh wie Gummi –
eine Masse findet´s Klasse
Wie ein Flummi –
hüpft man hier nur auf der Stelle

Schnelle, schnelle – wir sind gerne träge
Schräge, Schräge – Typen, die sind rege Viskositäten – zieh´n sich lang die Massen
Extremitäten – bewegen lieber lassen

Wir auf alle Fälle –
sind hier voll zur Stelle
Und wenn es gibt Breitseiten –
wir sehen noch die Weiten – Seiten,
– die unendlichen Breiten

Einfach ist es nichts zu tun –
Alles bleibt beim Alten
Kalten – lange schon geschnallten
Wissen ist kein Kissen –
Wir müssen es vermissen
Gerissen, begierig –
am eignen Ziel – langwierig

Wähle dir Etappenstopps
weiter geht´s auch nach den Flopps
Kleine Schritte insgesamt
sind grosse eines Elefant

Einfach köstlich –
die begehrte Frucht
Die Hülse hart –
gefüllt mit Worten
So ausgesprochen suess –
fast gar eine Sucht
Verköstigt gern an offiziellen Orten

Geschluckt das Hülsenwort
Bringt nichts und ist schnell fort

Die schmackhaftesten Früchte zeigen schnell keinen Genuss –
nur Verdruss

Worthülsenfrüchte –
eine Schale ohne Kern
Worthülsenfrüchte – 
und trotzdem isst man sie so gern

Der Inhalt kann ruhig fehlen –
Bewusst besteht Verlust –
Der wahre Kern, der liegt so fern,
dass keiner danach fragt so gern.
Doch knackt man dann die Nuss,
entlarvt die Innereien
Dann bleibt nicht viel als heiße Luft –
es pufft beim Sie-Befreien.

Worthülsenfrüchte –
eine Schale ohne Kern
Worthülsenfrüchte – 
und trotzdem isst man sie so gern

Der Stoff, der ist doch faulig –
man wird schon langsam maulig,
Das Publikum, das hat es satt
und macht die kleinen Früchtchen platt.

Zu Tage kommt – wenn Worte klotzen, Hülsenfrüchte bis zum Kotzen.
Ausgehöhlt und durchgenässt, wird die Frucht jetzt ausgepresst.

Worthülsenfrüchte –
eine Schale ohne Kern
Worthülsenfrüchte – 
und trotzdem isst man sie so gern

Da geht ein um das and´re,
zweimal ohne Schande
Dreimal ist schon fast dreist
Beim vierten Mal weißt du was eine faule Frucht heisst.

(c) Tilmann Wiesel, 2022